Mittwoch, 16. Mai 2012

Goldtour Disentis 2012


Disentis...

vielleicht eine Hand voll der Mitglieder des Goldsucherforums waren schon hier, in den berühmten Schluchten, dem jungen Rhein das Gold entlocken....

Wenn schon, dann richtig!

Nach unserem Elvotrip wollte ich es wissen!
Es liegt auf dem direkten Rückweg, unsere Reisezeit würde sich quasi halbieren wenn wir dort eine Nacht verbringen würden!

Doch was ist da in Disentis? Welche Goldwäscher, welche Schluchten, welche Felsen, Land Kultur und Leute?
Für die meisten Goldsucher ein kleiner Mythos!

Am Samstag auf der Rückfahrt von Italien, fuhren wir über die Passstraße von Biasca direkt Richtung Disentis, der Pass war geöffnet!
Eine Woche früher war hier noch alles dicht, es eröffnen sich auf diesen Straßen wunderschöne neue Horizonte.... Eisfelder, Stausehen, Gebirge....
Als leidenschaftlicher Kletterer, konnte ich hier aus dem Auto heraus Landschaften sehen, die ich sonst nur per Fuß im Hochgebirge erwandern oder erklettern muss.

Die Passstraßen sind einfach wunderschön!

Stausee auf 2000 Meter - Schweiz


Am legendären Campingplatz Fontanivas bei Disentis angekommen, wurde erst einmal das Camp für die nächsten 2 Tage aufgebaut, danach habe ich 1 Stunde geduscht! 

Denn eine Dusche hatte ich die letzten 8 Tage nicht mehr ;-) 

Campingplatz von oben



Wir verbrachten den Abend gleich bei einem Kübel Bier an der Campingplatzgaststätte, dort sah man schon den ersten Goldsucher, die Gespräche waren gleich interessant...!

Am nächsten Tag, wollte ich ein Nugget suchen!
Der Sonntag beginnt kalt, wir haben 8 Grad im Zelt.
Kurz vor dem Bach, sah ich noch den Wohnwagen "Big Nugget", aber der Gold Gusti war nicht da.
Ich ging erst mal im jungen Rhein bachaufwärts, dort sieht man Felsblöcke so groß wie Autos, Leute, was da bei Hochwasser abgeht kann sich kein Mensch vorstellen. Dort heizen Felsen von mehreren Tonnen Gewicht durch die Schlucht!
Spektakulär das zu sehen, ich war beeindruckt!

Wenn man den Bach entlang geht, sieht man am Wochenende überall Goldsucher.
Viele buddeln Löcher, überall wird Material durch die Sluices gejagt (das ist schon ein geiles Bild!).

Ich suchte mir eine Stelle und buddelte einfach mal drauf los.
Nach gemütlichen 2 Stunden hatte ich 3 Goldstücke in der Pfanne, ich dachte was ist denn hier kaputt????
Aber: 1 schönes körniges Stückchen, 2 Flitter

Disentis ist was die Goldsuche angeht ein bisschen Mysteriös und geheimnisvoll....
Wer denkt man findet hier einfach mal so ein Nugget der irrt sich!
Es gibt hier Nuggets und es gibt hier auch viel Gold, nur das muss man sich richtig erarbeiten.

Daher erübrigt sich auch die Frage, warum wird in Disentis so viel "geclaimt"?

Das liegt ganz einfach daran, es gibt dort Goldsucher (und das nicht wenige) die Ihre Stelle über die gesamte Saison jedes Wochenende bearbeiten!
Daher ist Claimjumping eine Todsünde und UNBEDINGT zu unterlassen! Ein "Steinmandl" oder eine andere Markierung weisen darauf hin.

Ich habe Goldsucher kennengelernt, die dort Claims für mehrere Jahre einrichten! Ihr könnt euch vorstellen was das für eine Arbeit ist wenn Ihr euch die Felsbrocken anschaut...

Es gibt für Disentis Spielregeln, wer die befolgt der findet auch Gold.

Ich gebe hier gleich einen Tipp, unter 1 Woche Zeit braucht Ihr nicht zu denken dass Ihr mit großer Ausbeute heim kommt!
Es gibt im Klondike einen Spruch der besagt, dass die meisten Goldsucher scheitern werden, nicht weil dort kein Gold liegt, sondern an der Zeit und am Geld!
Auf gut Deutsch gesagt, das Durchhaltevermögen der meisten Goldsucher lässt zu wünschen übrig, wer lange und ausdauernd Stellen sucht und bearbeitet hat auch Erfolg.
Das schnelle Flitterchen wie beispielsweise im Napf oder am Rhein ist hier nicht drin, da muss man sich im Klaren sein, es funkelt evtl. auch am 2 Tag noch nicht in der Pfanne.


Gleich nach unserer Goldsuche unterhielt ich mich eigentlich den ganzen Nachmittag bis zum Abend mit einigen Goldgräbern in der Schlucht und auf dem Campingplatz, hier wird mal wieder deutlich, die meisten Goldsucher sind klasse Leute.
Ich hatte schöne und vor allem sehr interessante Gespräche mit Goldsuchern, die hier seit mehreren Jahrzehnten suchen und finden!

Tag 3 also Buddeltag 2 war ein Montag, wir mussten erst einmal einkaufen gehen weil unsere Vorräte eigentlich nur noch zum Frühstücken da waren.
Disentis hat eine Top Infrastruktur, nach 2 Kilometern beim ersten Supermarkt erst einmal alles geordert was nötig war, vor allem Grillzeug für den Abschlussabend des Urlaubes und Bier!

Nebenan ist übrigens eine Art kleiner Baumarkt, als Mann geht man natürlich erst einmal in den Baumarkt :-) und was fand ich da? Eine Wurfschaufel wie ich sie schon ewig suchte, für 42 Franken natürlich gleich mitgenommen!
Geil, gleich mit neuer Schaufel buddeln, freute ich mich!!!

Es ging also erst gegen 12 Uhr an den Bach, ich suchte mir eine neue Stelle, wollte etwas Prospektieren und fand dann eine selbst im oberen Bereich recht ergiebige Stelle.
Nachdem ich ca. 2 Stunden lang die Felsbrocken mit Hebeleisen und hartem Körpereinsatz beiseite geräumte hatte um buddeln zu können, kam jetzt die neue Schaufel zum Einsatz, was soll ich sagen?
Ich liebe Sie, wie durch Butter, mit solch einer Tollen Schaufel macht das buddeln noch mehr Spaß!

Meine Baustelle :-)

Die Sluice steht super im Bach!

Steine so groß wie Kleinwagen, werden hier bei Hochwasser transportiert!


Weitere 3 Stunden habe ich an diesem Tag nach Gold gesucht, einmal noch eine Bedrockspalte geknackt die sogar ein Goldkörnchen hergab.

Um an das große und viele Gold zu kommen muss ich beim nächsten Mal dringen mehr Zeit einplanen.
Durch viele Gespräche und eigene Versuche weiß ich jetzt wie "der Hase in Disentis zu laufen hat" ;-)


Ich mit "Guckrohr" beim Spalte leeren
Spalte aussaugen mit Henderson Pumpe

Waschen mit Pfanne



Meine Goldwäscherfrau mit der tollen neuen Schaufel :-)


Goldkorn
Goldkorn

Goldkörnchen in Pfanne


Ist aber überall so, das erste Mal, dass man in ein neues Gebiet kommt, ist zum Lernen fürs nächste Mal da! War bei mir bisher immer so, und daher hat sich dieser wenn auch kurze Aufenthalt in Disentis für mich sehr gelohnt.
Es waren tolle Bilder zu sehen,wir habe viele Leute getroffen und nette Schweizer Goldsucher kennengelernt. Das wird im Sommer lustig!

Disentis war ein wunderbarer Ausklang des Urlaubs, abends noch mit Bierchen und schönem "grillieren" wie die Schweizer sagen am Lagerfeuer mit meiner Freundin, sowie der Planung weiterer Aktionen in diesem Jahr.




Am Abfahrtstag waren wir dann noch in der Bio-Käserei in Disentis und haben uns das Käsehandwerk genauer angeschaut und uns für Deutschland mit leckerem Käse eingedeckt...

Bio-Käserei mit Käse aus dem Bündnerland

Nette Kühe:-) sogenanntes "Hornrind" recht selten in der Schweiz geworden...

Schweizer Käser! Lecker!!!

Kurzum mir hat es dort verdammt gut gefallen, ich werde im Sommer wieder kommen und bin dann bestens auf Disentis vorbereitet :-)



Sonntag, 13. Mai 2012

wieder zurück von der 1. Goldsuchertour dieses Jahr!

ich bin wieder zu Hause von der ersten großen Tour dieses Jahr.
Nach 1 Woche in der italienischen Region Piemont und 3 Tagen in Disentis (Schweiz).
Daheim geht die Arbeit auch schon wieder weiter...

Kurz und knapp:
Ich habe aus diesen Tagen gelernt, wie das eine nicht geht oder das andere super funktioniert!

Ich habe neue Gebiete kennengelernt und bin beim nächsten mal speziell in Italien und Disentis bestens vorbereitet, was Ausrüstung, Infrastruktur und Vorbereitung speziell Versorgung angeht.

Dennoch Gold gab es natürlich trotzdem :-)))

Es ist meistens so, das erste neue Gebiet bringt die Erkenntnis, was man beim nächsten mal besser machen kann ;-)

Berichte und Bilder folgen....

Donnerstag, 26. April 2012

Ohne Moos - nix Los!

Ostern 2011 im Napfgebiet, sahen wir in der Nähe unserer Waschstelle, jemanden mit einer Waschpfanne herum werkeln...
Am Ende des Tages, lief der neue Goldwäscher mit seiner Freundin an uns vorbei und präsentierte uns sein Gold obwohl eigentlich nicht wirklich was im Glas war.
Wir zeigten unser Tagesglas, sagten aber dazu (auch wenn das so nicht stimmt!) wir würden schon ein paar Tage daran waschen. :-)

Ich warf ihm ein Bier rüber, wir quatschten eine Weile und sagten, er soll doch morgen zum Grillen und Goldsuchen kommen, ich zeige Ihm die Technik etwas.
Am nächsten Tag kam er dann mit Freundin wieder, nach 1 Stunde waschen und magerem Ergebnis bei Ihm, sagte ich zu Ihm, versuch mal das Moos dort auszuwaschen!

Das tat er auch, plötzlich der Aufschrei, "Wow, jede Menge Gold".

Er fragte mich verwundert, woher ich das jetzt wüsste, ich erzählte ihm die Geschichte des "Moosing" und wie die Chinesen im Goldrausch damals dass ganze Moos zusammentrugen, es verbrannten und dann die Asche in den Pfannen auswuschen.

Was machte dieser Kerl plötzlich?

Wir Grillten ja an diesem Tag, er zog das Feuer hoch, erntete das Moos und verbrannte es.
Die Rauchwolke hat man sicher Kilometerweit gesehen, die ganze Schlucht war voll rauch, unserer Freund aber war voll zufrieden, als er nachher die Asche in der Pfanne wusch :-)

Ich will damit sagen, überlegt euch was Ihr erzählt, wenn es um Gold geht, werden manche Leute leicht verrückt....  :-)

Samstag, 21. April 2012

Gold Mossing

Jetzt fragt Ihr euch sicher was dass nun wieder ist?
Mossing ist eine Technik bei der (wie der Name schon sagt!) das Moos für die Goldgewinnung herhalten muss.

Dabei wird das Moos, das auf Felsen und am Uferrand wächst abgeerntet, durchgesiebt und anschließend mit der Pfanne gewaschen. 
Moos ist eine natürliche Goldfalle und fängt das sogenannte "Flutgold" bei Hochwasser ein.
Daher ist Moos ideal für Goldprospektonsmaßnahmen im Bach oder am Fluß.
Wenn ich einen neuen Bach/Fluss prospektiere, schau ich mir erst einmal an, ob ich einen Goldnachweis im Moos finde!

Ich habe diese Suchmethode übrigens 2011 in der Schweiz erstmals (mit Erfolg) getestet! 




So mancher Moosbüschel hat teilweise beeindruckende Mängen an Gold in sich!
Dazu gibt es übrigens eine "Lagerfeuergeschichte" auf einer anderen Seite in diesem Blog :-)

Übrigens:
Erfunden wurde Mossing wohl zu Zeiten den Großen Goldrausches.
Nachdem der "weiße Mann" die Nuggets aufsammelte, machten sich die Chinesen zu tausenden daran, das Moos zu ernten und auszuwaschen...

In den USA rücken die Goldsucher dem Moos mit Spachtel und kratzer zu leibe, selbst Naßsauger werden eingesetzt um die Felsspalten unter dem Moos auszusaugen...



Hier noch ein Video das zeugt wie die Sache funktioniert! 

Freitag, 20. April 2012

Goldsuche am Elvo....

In einer Woche geht's endlich los nach Italien an den Elvo!
Nach langer Vorbereitung müssen jetzt noch die letzten Dinge besorgt werden.

Dort wartet hoffentlich das "große Gold" auf uns.
Flitter mit Größen von 5 -9 mm sind dort durchaus möglich.

Es wird unter anderem der Einsatz von Miners' Moss in Verbindung mit der Keene A 52 Sluice getestet.

Das Miners Moss im vorderen teil mit Streckmetall und original Keene Riffelrahmen, im hintersten drittel der Sluice liegt Teppich.
Ich bin gespannt wie sich das Miner's Moss auswaschen lässt und vor allem fängt.
Interessant wird auch das zusammenspiel mit der Strömung und dem Streckmetall das durch Verwirbelung einen positiven Reinigungseffekt beim Miners Moss erzielt.

Ich halte euch auf dem laufenden.